Wir haben gehortet für den Tag des Zornes
Uns're Nachgebor'nen; gnadenlose Strafen vor sich
Uns're Dämonen steh'n mit Rotstift da
Schadenfroh, erbarmungslos, gerade wo
Gott seit ein paar Jahren tot ist
Wir Ahnungslosen haben das Konto überzogen
Und den Überblick total verloren
Beißen uns die Zähne aus an unserer eigenen Nabelschnur
Verschleudern zwar die Zünder, doch lassen die Granaten in der Wagenburg
Detonier'n, wir sperr'n die Welt in einen Käfig
Endlose Zahlenkolonen bilden seine Stäbe
Saurer Regen schlägt aufs Dach, dieses ist für jene
Die das blinde Lob des blinden Lebens blindlings übernehmen
Wenn der kichernde Wahnsinn über lang zur Melodie wird
Gilt gerade der als krank, der nicht wie alle andern fiebert
Herr, vergib all jenen, die nicht wissen, was sie tun
Weil sie nicht wissen, was sie bis hierher geführt hat
Der Frosch im warmen Wasser
Der Mann, der aus dem Fenster springt
Und denkt, bis hierhin lief's ja noch gut
Das Ende, das kein Ende nimmt
Das Ende, das kein Ende nimmt
Das Ende, das kein Ende nimmt
Und der letzte Tote wird weder beklagt noch begraben
Und auch Rom wurde nicht an einem Tag abgetragen
Diese Endzeitszenarien scheinen übertrieben
Wüsten blieben, als die Meere uns verließen
Und wir fressen aus dem Klo, zu dem wir Drittweltländer machten
Kein Platz mehr, doch wir glauben fest daran, wir müssten wachsen
Immer stur voranmarschiert, halb Manie, halb Apathie
Nur keine Angst vor'm schwarzen Tier, der Untergang ist asserviert
Und Fukushima ist nicht, wo der Hund begraben liegt
Es sind Morsleben, Gorleben, Ahaus und Lubmin
Wo man, als ob es gar nichts ist, von tausenden von Jahren spricht
Am Leben sein macht jeden gleich betriebsblind und wahnsinnig
Wahrscheinlich wird's den Tag des Zornes gar nicht geben
Menschen träumen seit Jahrzehnten schon vom atomaren Regen
Das Ende wird am Ende bloß Bestandteil sein des Alltagslebens
Und die Menschheit wird mit keinem grossen Knall abtreten