Es war einmal ein Mägdelein
schön wie der Morgentau.
Sie war so jung und unberührt,
war auf dem Weg zur Frau.
Für elf Gold und einen Ring
gab sie den ersten Kuss
einem reichen Kaufmannssohn
ohne Liebe und Genuss.
Ohne Liebe und Genuss.
Küss mich! Küss mich sanft und wild,
versiegel meine Lippen.
Küss mich jetzt und hier!
Nur dein Kuss stillt meine Gier.
Küss mich sanft und wild,
versiegel meine Lippen.
Küss mich jetzt und hier!
Nur dein Kuss stillt meine Gier.
Das Mägdelein reifte zur Frau
und grausam kam die Stund',
als für ein Gold erblühten ihr
elf Küsse auf dem Mund.
Das Lächeln fror ihr bald zu Eis,
ist doch die Zeit ein reißend Fluss.
Bald zahlt sie selbst elf Stücke Gold
für einen kalten Kuss.
Küss mich! Küss mich sanft und wild,
versiegel meine Lippen.
Küss mich jetzt und hier!
Nur dein Kuss stillt meine Gier.
Küss mich sanft und wild,
versiegel meine Lippen.
Küss mich jetzt und hier!
Nur dein Kuss stillt meine Gier.
Und als die Zeit noch weiter schritt,
ging sie zum Kaufmannssohn,
zog seinen Ring von ihrer Hand
und bot ihn an als Lohn.
Für einen Kuss ohne Gefühl
gab sie ihm seinen Ring,
bevor er mit elf neuen Gold
zu jungen Mädchen ging.
Küss mich! Küss mich sanft und wild,
versiegel meine Lippen.
Küss mich jetzt und hier!
Nur dein Kuss stillt meine Gier.
Küss mich sanft und wild,
versiegel meine Lippen.
Küss mich jetzt und hier!
Nur dein Kuss stillt meine Gier.